70 Jahre Lok Potsdam - Jubiläum mit Existenzsorgen

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Am 21. Juni 1951 wurde Lokomotive Potsdam als Betriebssportgemeinschaft (BSG) im damaligen Reichsbahnausbesserungswerk Potsdam (Raw) gegründet und hat seitdem eine kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung genommen. Am 24. Juli 1990 beschloss die Mitgliederversammlung die "Neugründung" als Eisenbahner-Sportverein (ESV) Lokomotive Potsdam e. V. Die Eintragung in das Vereinsregister der Stadt Potsdam erfolgte am 1. Oktober 1990.

Dieses Jubiläum haben wir am Samstag, den 25. September 2021 auf dem Sportgelände in der Berliner Straße 67 gemeinsam mit Mitgliedern und Freunden von Lok Potsdam bei strenger Einhaltung eines speziellen Hygienekonzepts gefeiert. Die Feierlaune wurde leider getrübt durch bedrohliche Existenzsorgen. In der Auseinandersetzung mit dem Eigentümer des Sportgeländes, dem Bundeseisenbahnvermögen, zu unberechtigten Pachtforderungen zeichnet sich aktuell noch keine dauerhafte Lösung ab.

Ab 10 Uhr fand im Konferenzraum eine Feierstunde mit langjährigen und verdienstvollen Mitgliedern sowie Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben statt. So konnte der 1. Vorsitzende und Geschäftsführer des ESV, Sportfreund Jürgen Happich u.a. begrüßen:

Herrn Olaf Scholz, Bundesfinanzminister, Vizekanzler und Kanzlerkandidat der SPD,
Herrn Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam (SPD),
Frau Dr. Saskia Ludwig, MdB und Spitzenkandidatin der CDU im Wahlkreis 61,
Herrn Andreas Gerlach, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes Brandenburg,
Herrn Manfred Hilger, Vizepräsident im Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine (VDES),
Herrn Daniel Keller, MdL / parl. GF der SPD-Fraktion, Co-Vorsitzender der SPD in der LHP,
Herrn Pete Heuer, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung der LHP (SPD),
Frau Anne Pichler, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes Potsdam, um nur einige zu nennen.  

 

Erfreulich war das übereinstimmende Bekenntnis der anwesenden Politprominenz, Lok Potsdam bei der Lösung der existenzbedrohenden Grundstücksfrage zu unterstützen. Diese bestünde darin, dass die Stadt Potsdam das Sportgelände vom jetzigen Eigentümer, dem Bundeseisenbahnvermögen (BEV) kauft und dem Verein über einen Erbbaurechtsvertrag zur kostenlosen Nutzung überlässt. 

Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte dem ESV Lokomotive Potsdam seine Unterstützung bei der Grundstücksfrage zu: „Ich habe mich schon eingesetzt dafür, dass es auch klappt mit einer guten Zukunft für den Verein. Es muss möglich sein, dass dieser Sportverein sich hier weiterentwickeln kann und nicht an irgendwelchen Immobilienplänen scheitert, die irgendwelche anderen haben, sondern das muss hier an dieser Stelle weitergehen und das will ich auch gerne weiter unterstützen und mit der Hoffnung verbinden, dass es noch viele weitere Jubiläen gibt, die man feiern kann, und wo man dann einige Probleme auch als gelöst betrachten kann."

In der Jubiläumsfestschrift, maßgeblich gestaltet durch den 3. Vorsitzenden, Sportfreund Bernd Barucker, und die Werbeagentur Sven Ullrich, Mitglied der Abt. Wassersport, wurde dieser Kulminationspunkt schon mal voller Optimismus vorweggenommen (Seite 4/5): Broschüre 70 Jahre Lok als Download (ca. 10 MB).


In Würdigung seiner inzwischen 35jährigen Tätigkeit als Vereinsvorsitzender von Lokomotive Potsdam wurde Jürgen Happich mit der höchsten Auszeichnung des Verbandes, dem Sportpreis des VDES, geehrt.

Beim anschließenden ausführlichen Rundgang über das Sportgelände vom Raw-Modell bis zum Rondell an der Havel gab Jürgen Happich den Ehrengästen einen Einblick in das Vereinsleben mit all seinen Höhepunkten, aber auch den großen und kleinen Herausforderungen. Mit Stolz konnte er auf die von Lok Potsdam selbst geschaffene Infrastruktur wie das Vereinsheim mit Kegelbahn, die Bootsstege und weitere Sportanlagen verweisen.

Die gleichzeitig stattfindende Darbietung des Fanfarenzuges Potsdam bildete dabei einen eindrucksvollen Rahmen.

Für die auf dem Platz Anwesenden gab es reichlich Gelegenheit, mit dem Bundesfinanzminister ins Gespräch zu kommen und Erinnerungsfotos aufzunehmen.


Das ganztägige Festprogramm mit attraktiven Mitmachgelegenheiten für Klein und Groß, organisiert vom Sportwart des Vereins, Vorstandsmitglied Jürgen Rose, wurde professionell und unterhaltsam durch unseren Roll­kunstlauf-Trainer Norbert Kathöfer, dem Präsidenten des Brandenburgischen Rollsport- und Inline-Verbandes, moderiert und fand bei allen Gästen sehr großen Anklang.

Besonders freuten sich die Kinder über die Medaillen, die man nach Absolvierung von mindesten fünf Disziplinen überreicht bekam.

Die Stationen waren über den gesamten Platz verteilt:

 

Die kulinarische Versorgung wurde durch die "LOKalität an der Glienicker Brücke" sichergestellt.

Mit ca. 700 Teilnehmern war die Jubiläumsfeier ein voller Erfolg!

Das war nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung vieler fleißiger Helfer aus den Abteilungen, sowohl am Tage des Jubiläums als auch bei etlichen, durch den 2. Vorsitzenden, Sportfreund Bernd Neumann, unermüdlich organisierten Arbeitseinsätzen zur Gestaltung und Verschönerung des Sportgeländes in den Wochen davor.

Bei ihnen, den Platzwarten und den beteiligten Firmen bedankt sich der Vorstand ganz herzlich!

Bleibt zum Schluss die Hoffnung, dass in der Festschrift zum 75jährigen Jubiläum in 2026 tatsächlich folgendes festgestellt werden kann: "Dank der Unterstützung der politischen Verantwortungsträger ist die Grundstücksfrage nachhaltig gelöst worden und der ESV Lokomotive Potsdam kann auf Dauer ein hochattraktives Angebot in den verschiedensten Sportarten bieten".

Text: Bernd Barucker
Fotos: Olaf Gutowski